Rohrdommel

Der Winter kommt, aber es ist noch kein Frost - es regnet viel,  also ist Hochwasser.

Im Schilf ist der Wasserstand so hoch, dass die Rohrdommel nicht stehen kann. Sie kommt aus ihrer Deckung.

Im Schilfgürtel am Straßenrand hat sie festen Boden unter den Füßen und findet genug Fische im flachen Wasser.

Um aber hier her zu gelangen und den für sie zu tiefen Wasserstand zu umgehen, baut sie sich aus Schilf Brücken.

Das ist clever.

Direkt an der viel befahrenen Straße steht sie im flachen Wasser - geduldig - 30 Minuten lang bewegungslos.

Die vorbeifahrenden LKW interessieren sie nicht.

Ihre unendliche Geduld wird belohnt, sie hat einen sehr großen Fisch. 30 cm lang !!!

Es kostet sichtbar viel Kraft, ihn zu drehen und dann zu schlucken.

Man kann gut sehen, wie der Fisch sich noch im Hals zur Wehr setzt.

Im Revier der Rohrdommel wird der Schilfgürtel zur Straße zum Teil durch Büsche und Bäume begrenzt.

Ist der See schon gefroren, so ist doch immer im Uferbereich zwischen den Bäumen noch offenes Wasser.

Jetzt kann die Rohrdommel vom Eis aus noch gut  jagen.

Es ist bitter kalt.

Nun ist die schwierigste Zeit für die Rohrdommel.

Glücklicherweise hält die Kälte in NF nie lange an.

Bedingt durch den zuvor ständig wechselnden Wasserstand ist die Eisdecke an vielen Stellen sehr dünn.

Oft bricht die Rohrdommel ein.

Aber sie findet auch jetzt noch im Uferbereich kleine Wasserstellen, sie muß nicht hungern.